WIRD DIE WERBEBRANCHE ZUM EWIGEN SKLAVEN DES GAFA-MONOPOLS?
Ein Leben ohne Google, Apple, Facebook und Amazon? Undenkbar, sagst Du? Da ist tatsächlich etwas Wahres dran, vor allem wenn es um digitale Kommunikationsmaßnahmen geht. Doch um Bestandskunden zu pflegen gibt es auch Alternativen – neben GAFA.
BUDGET UND WERBEEFFIZIENT IN KORRELATION
Da braut sich am Himmel einiges an kommunikativem Ungemach zusammen und viele Unternehmen haben keine Ahnung, welche Probleme für sie daraus erwachsen können. Nach Jahren des ungebremsten Umsatzwachstums der neuen Medien, allen voran Google und Facebook, sind vielen Werbetreibenden die Auswirkungen dieser Ralley auf ihre Budgets schmerzlich bewusst geworden. Die wichtigsten KPI’s (Messwerte zur Berechnung der Werbeeffizienz) – CPC’s (Cost per Click) / CPL’s (Cost per Lead) / CPO’s (Cost per Order) – driften ab ins Unendliche, da das GAFA-Monopol (Google, Amazon, Facebook, Apple) die Werbepreise von Jahr zu Jahr extrem anpasst. Bei Google ist der Algorithmus schuld. Er erkennt die Nachfrage, und in der Folge werden die Preise für das Buchen der Keywords nach oben angepasst. Alternativ macht Google das Geschäft des bisher Werbetreibenden gleich selbst. Danke für die Business-Idee lieber über Jahre geschätzter Werbekunde!
Amazon und Apple kapitalisieren zunehmend ihre Werbeplätze auf sehr professionelle Art. Amazon mit dem wichtigen Zusatzargument, dass man nicht nur Kommunikation, sondern auch eine Leistung anbieten kann. Wer kann da schon „Nein“ sagen, wenn man bei dem Einkaufspreis noch mal nachgeben muss und jetzt auch noch Kommunikationsleistung (anderes Wort für WKZ) kaufen muss. Facebook agiert ähnlich wie Google und steigert die Preise für die targeted audience (Zielgruppe) immer weiter, denn Werbung ohne Streuverlust ist bekanntermaßen teuer. Dumm nur, dass die jungen Zielgruppen in Scharen Facebook verlassen, da es jetzt eher für Papa und Mama interessant ist. Snapchat, Instagram, TikTok und weitere innovative Plattformen warten schon mit Einstiegspreisen und durchoptimierten KI-basierten future pricings.
ALSO… EWIGE GAFA-SKLAVEN?
Nein! Ausweg? Klar! Du hast es selbst in der Hand, dass Kommunikationsbudget deutlich zu optimieren. Erstens warten Deine Kunden, die Du teuer gewonnen hast, auf Deine persönliche neue Pflegereform und zweitens ist jeder Kunde, den Du gewinnen willst, meistens schon Kunde bei einem anderen Unternehmen.
Im Gegensatz zu den Problemen von Herrn Minister Spahn hat unser Land ausreichende Ressourcen, um Bestandskunden zu pflegen und echte Kundenbindung zu erreichen. Wir sind in der Lage, Bonus- & Incentive-Programme zu installieren, können zielgerichtete Kommunikation anhand von predictive analytics Modellen und auf Basis von Scoreboards aussteuern und justieren im Zweifelsfall den Content so lange, bis auch die kleinste Zielgruppe zufrieden und glücklich ist. Es ist nur leider so, dass Macher dieser Disziplinen in den letzten Jahren öfter das Rennen um die Budgets gegen die Neukunden-Hunter verloren haben. Jetzt schlägt die große Stunde der Customer-Happiness-Manager. Du hast es in der Hand, die Lücke des rückläufigen, weil teuren Neukunden-Geschäfts mit zielgerichteten Cross- und Upselling-Strategien zu schließen. Gib den Bestandskunden-Managern in Deinem Unternehmen das Budget, um wirksame „Kunden werben Kunden“-Projekte zu entwickeln und Du wirst staunen, wie günstig man Neukunden gewinnen kann, die letztlich auch noch den höheren Customer Lifetime Value haben.
Überlege, welches Unternehmen mit Deinen Zielkunden längst Geschäfte macht und schlage neue Kooperationsformen vor. Optimiere das Budget, indem Du Zugang zu Deinen Kunden gewährst und im Gegenzug Zugang zu den Kunden des Kooperationspartners erhältst. Im Versandhandel des letzten Jahrtausends nannte man das Empfehlungsmarketing und es hat gut funktioniert. Das menschliche Kooperieren ist in Zeiten von Smart Data und KI scheinbar ein wenig aus der Mode gekommen. Vielleicht weil die Buzzwords so uncool sind. Fakt ist aber, dass Kundenbindung (customer retention marketing) und Kooperationsmarketing (collaborative advertising) die Macht haben, dass GAFA-Monopol mindestens mal zu ärgern und ihre eigenen Budgets zu schonen. Es gibt immer eine Alternative, sagte die Schlange und schreckte vor dem Kaninchen zurück.
Machen ist wie wollen, nur krasser…