CASE-STUDY: MAX PLANCK

SCHAFFUNG EINES NEUEN INTERNETAUFTRITTS FÜR MAX PLANCK

Für das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht (MPICC) haben wir die grundlegende Neugestaltung der gesamten Website übernommen. Unsere Art Direktorin Kathi gibt im Folgenden einen Einblick in die Aufgabenstellung, ihre Herangehensweise und besondere Herausforderungen im UX/UI-Design.

KANNST DU DEN AUFTRAGGEBER KURZ BESCHREIBEN?

Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. ist eine unabhängige, überwiegend staatlich finanzierte Forschungsorganisation. In derzeit 80 Max-Planck-Instituten wird Grundlagenforschung zu den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften betrieben.

Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht (MPICC), für das wir speziell gearbeitet haben, betreibt Forschung auf den Gebieten der Strafrechtswissenschaft und der Kriminologie.

MIT WELCHER AUFGABENSTELLUNG KAM DAS MPICC AUF EUCH ZU?

Nach etwa elf Jahren, in denen der Internetauftritt unverändert war, wollte das Institut eine grundlegende Neugestaltung der gesamten Website. Dabei sollte vor allen Dingen die komplette Informationsarchitektur überarbeitet und eine neue Navigationsstruktur entwickelt werden.

WAS WAREN DIE ZIELE DES PROJEKTS?

Der bisherige alte Internetauftritt hat sich vor allem an ein akademisches bzw. fachwissenschaftliches Zielpublikum gewandt. Durch eine neue, flache Navigationsstruktur sollten Forschungsergebnisse auch anderen Zielgruppen wie Journalisten, Bewerbern oder Studenten schneller zugänglich gemacht werden. Außerdem sollte das Design der Website modernisiert werden und den Ansprüchen der Barrierefreiheit nach BITV 2.0 genügen.

WELCHEN IST-ZUSTAND HAT DEIN TEAM VORGEFUNDEN?

Das MPICC verwendete bislang eine proprietäre CMS-Software. Zudem war die Informationsarchitektur tief verschachtelt und wesentliche Informationen schwer zugänglich, das Design war altbacken und nicht besucherfreundlich.

WIE GEHST DU AN EINE SOLCHE AUFGABE HERAN?

Bei einer so komplexen und umfangreichen Aufgabenstellung ist es für uns immer am wichtigsten, sich erst einmal ein Bild über den Auftraggeber und dessen Fachgebiet zu verschaffen. Nur so können wir die Projektziele des Kunden verstehen, analysieren und gegebenenfalls regulierend eingreifen. Das setzt natürlich eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit dem Thema und eine ausführliche Recherche voraus.

Mittlerweile sitzen hier also lauter kleine Kriminologen und Strafrechtler 🙂

WELCHE HERAUSFORDERUNGEN GAB ES ZU BEWÄLTIGEN?

Die größte Herausforderung war wohl die Masse an Content, die es neu zu strukturieren galt. Wir wollten die Struktur an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten, und nicht wie bisher lediglich an den Bedürfnissen der internen Organisation. Das wollten wir zum einen durch eine komplett überarbeitete Informationsarchitektur erreichen, zum anderen durch eine intuitive Nutzerführung und ein modernes, funktionales Design.

WORAUF ACHTEST DU BESONDERS BEI EINER SOLCHEN AUFGABENSTELLUNG?

Bei komplexen Aufgabenstellungen wie dieser versuche ich vor allem darauf zu achten, die verschiedenen Blickwinkel aller Beteiligten nicht aus den Augen zu verlieren.

Sowohl unser Auftraggeber als auch der größte Teil der Zielgruppe bestand aus Wissenschaftlern. Die verfolgen natürlich einen ganz anderen Ansatz als ein Team aus vorwiegend Kreativen.

Deshalb war uns immer wichtig, nicht nur unsere oder die Sichtweise des Auftraggebers durchzuboxen, sondern die bestmögliche Mischung aus beidem zu finden.

STICHWORT UX: WELCHE BESONDERHEITEN/HERAUSFORDERUNGEN KAMEN DIESEM PROJEKT ZUM TRAGEN?

Unsere Projekte beginnen normalerweise mit einer Zielgruppenanalyse. Wir überlegen uns, welche Ziele der Nutzer wohl jeweils haben könnte und wie eine Website beschaffen sein muss, damit er diese schnellstmöglich erreicht.

Bei diesem Projekt hatten wir es mit ungewöhnlich vielen Zielgruppen zu tun, deren Intention bei der Benutzung der Website nicht unterschiedlicher sein könnte. Hier keinen Nutzer unter den Tisch fallen zu lassen und allen Zielgruppen gerecht zu werden, war eine Besonderheit, die wir in dieser Komplexität selten vorfinden.

Eine weitere Besonderheit war sicher auch die Art des Contents – trotz negativer Behaftung der Schlagworte Kriminologie und Strafrecht ein emotional wertvolles Erlebnis bei der Nutzung der Seite zu schaffen. Mit emotionalen Bildern und Produkten konnten wir leider nicht punkten. Umso wichtiger war es uns, Hürden bei der Navigation und dem Auffinden von Inhalten zu minimieren und die optische Darstellung wissenschaftlichen Contents auf eine helle, moderne und professionelle Ebene zu heben.

WIE HAST DU DIESE ANFORDERUNGEN MIT DEINEM TEAM KONKRET UMGESETZT?

Wie können wir die unterschiedlichen externen Nutzergruppen genauso glücklich machen wie interne Mitarbeiter des MPICC? Wie garantieren wir Design-Parameter wie „aufgeräumt, übersichtlich, clean & modern“ bei gleichzeitig wahnsinnig hoher Informationsdichte? Wie schaffen wir ein ansprechendes Design, das mit der hohen Textlastigkeit der Inhalte auch ohne Bildmaterial gut umgehen kann? Diese und noch viel mehr Fragen haben wir uns während der gesamten Projektphase immer und immer wieder gestellt.

IA:

Mit einer Neustrukturierung der Informationsarchitektur haben wir den Grundstein des neuen Internetauftritts gelegt. Dafür haben wir zusammen mit dem Auftraggeber den gesamten Content der Seite sortiert, strukturiert und mit Hilfe spezifischer Techniken wie cardsorting und User-Befragungen kategorisiert. Daraus entwickelte sich die neue Navigation. Ebenso wichtig war die Implementierung einer facettierten Suche, um Nutzern das Finden von Inhalten noch einfacher zu machen.

UX:

Durch die prominente Platzierung wichtiger Bereiche, automatische Verlinkung von miteinander verknüpften Ressourcen und die Etablierung von Themenportalen haben wir einen schnellen Zugang zu den unterschiedlichen Themen geschaffen und so kurze Wege, flache Hierarchien und damit eine zielgruppenspezifische Navigation erreicht.

UI:

Was das Design angeht, war es unser Ziel, die Textlastigkeit der Inhalte zu akzeptieren und positiv damit umzugehen.

Das Ergebnis ist hier zu finden: Max Planck Website

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